„Wie der Mensch das Erscheinungsbild der Erdoberfläche prägt“ als bestimmendes Thema der Erstplatzierten
Preisträger des Kunst am Bau-Wettbewerbs für den Laborneubau des Julius Kühn-Instituts stehen fest

Der erstplatzierte Entwurf „Gute Erde“ von stoebo – Bogman & Störmer wird im Atrium des Laborneubaus umgesetzt (Visualisierung: stoebo – Bogman & Störmer).
Bonn/Berlin, 9. April 2025. Der Preisträgerentwurf „Gute Erde“ von stoebo – Bogman & Störmer wird künftig das Atrium des Laborneubaus des Julius Kühn-Instituts (JKI) in Berlin-Dahlem künstlerisch aufwerten. Dies ist aus der Entscheidung des Kunst am Bau-Wettbewerbs hervorgegangen, welchen das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) durchführte. In der Zeit vom 9. bis 24. April 2025 können alle Wettbewerbsergebnisse im Ernst-Reuter-Haus, dem Berliner Dienstsitz des BBR, besichtigt werden.
Der Wettbewerbsbeitrag des ersten Preisträgers setzt sich aus sieben kreisrunden Flachreliefs zusammen. Diese verteilen sich in freier Anordnung über die zentrale Wand des Atriums. Jedes dieser Reliefs spiegelt das Luftbild einer anderen Agrarlandschaft der Erde in haptisch-plastischen Betonstrukturen wider und symbolisiert dabei typische Strukturen verschiedener Erdteile. Zur Darstellung verschiedener Agrarstrategien wählten die Künstler für eine weitere Materialebene geometrisch angeordnete Kugeln unterschiedlicher Metallarten. Dieser Entwurf fokussiert sich auf die Darstellung der Varianz der Erdoberfläche und wie der Mensch durch die Wahl der Anbaumethoden und der Bepflanzung diese über Jahrhunderte geprägt hat und auch weiterhin prägen wird.
Das Ziel dieses Kunst am Bau-Wettbewerbs bestand darin, zum einen künstlerische Interventionen zu finden, die der Bedeutung des Standorts des Julius Kühn-Instituts entsprechen. Zum anderen soll das Kunstwerk die spezifische Architektur des Laborneubaus, aber auch den Charakter und die Funktion des JKI in seine künstlerische Konzeption miteinbeziehen. Als Ort für die Kunst am Bau wurde das geschossübergreifende Foyer des Neubaus gewählt. „Die Arbeit ordnet sich in den architektonischen Raum harmonisch ein und nutzt die Möglichkeiten des Schalungsbetons, um eine untrennbare Verbindung mit dem Bauwerk einzugehen. […] Der Entwurf verspricht eine spannende künstlerische Umsetzung mit hohem Identifikationspotential für das JKI, dessen Mitarbeiter/innen und Gäste“, heißt es in der Beurteilung des Preisgerichts.
Wettbewerbsbeiträge werden in Berlin ausgestellt

Der Laborneubau wird im Zentrum der Liegenschaft in Berlin-Dahlem errichtet (Visualisierung: BHBVT Gesellschaft von Architekten Berlin).
Des Weiteren hat die Jury einen zweiten und einen dritten Platz vergeben. Die Preisträger sind realities:united – studio for art and architecture Jan Edler und Tim Edler GbR aus Berlin sowie Thorsten Goldberg aus Berlin.
Die Auslobung des Wettbewerbs erfolgte im Mai 2024. Es handelte sich um einen nichtoffenen, anonymen Kunst am Bau-Wettbewerb mit vorgeschaltetem offenem Bewerberverfahren. Das Preisgericht tagte am 18. Februar 2025 in Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhart Schwenk. Der Jury gehörten zwei Kuratorinnen und Kuratoren sowie zwei Künstlerinnen und eine Journalistin als Fachpreisrichter und Fachpreisrichterinnen an. Des Weiteren fungierten Vertreterinnen und Vertreter des JKI, der BImA, des BBR und des Architekturbüros BHBVT als Sachpreisrichterinnen und Sachpreisrichter. Im vorgeschalteten Bewerberverfahren wurden 15 Künstlerinnen und Künstler sowie Künstlergruppen von einem Auswahlgremium zur Teilnahme eingeladen. Alle 15 reichten Wettbewerbsbeiträge ein.
Vom 9. bis zum 24. April 2025 werden alle Wettbewerbsbeiträge im Foyer des Ernst-Reuter-Hauses, dem Berliner Dienstsitz des BBR, ausgestellt. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr geöffnet, außer am Karfreitag und Ostermontag. Der Eintritt ist frei.
Erster Meilenstein in der Umsetzung des Masterplans JKI
Das Julius Kühn-Institut ist das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen in Deutschland und gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Im Rahmen der Sanierung und des Ausbaus des Standorts Berlin-Dahlem wird als erster Meilenstein ein Laborneubau für das JKI-Fachinstitut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz (ÖPV) umgesetzt. Künftig sollen die Standorte Berlin-Dahlem und Kleinmachnow hier zusammengelegt werden. Der dreigeschossige Kubus wird im Zentrum der Liegenschaft entstehen und 64 Labore und Auswertezonen sowie 21 Büros mit zirka 50 Arbeitsplätzen beherbergen. Den ebenfalls vom BBR durchgeführten Planungswettbewerb entschied das Büro BHBVT Gesellschaft von Architekten mbH aus Berlin im Jahr 2021 für sich.
Die Ergebnisse und detaillierten Konzeptbeschreibungen der prämierten Arbeiten können Sie auch online hier einsehen.