Vorfahrt für die biologische Vielfalt

BImA und BMUB diskutieren neue Naturschutzstrategie

Bonn/München, 5. Oktober 2016. Mitte September hat die Bundesregierung eine Strategie zum Schutz der biologischen Vielfalt auf Bundesflächen verabschiedet. Der Bund hat sich das Ziel gesetzt, diese auf seinen Flächen vorbildlich zu erhalten. Welche Auswirkungen die Maßnahmen auf das Immobilienmanagement haben, besprachen Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und Axel Kunze, Vorstandsmitglied der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) heute auf der EXPO REAL in München.

Unter dem Titel „Biologische Vielfalt – Biodiversitätsbelange auf Flächen des Bundes“ lud die BImA zum Gespräch auf die Münchener Immobilienmesse ein. Kern der Veranstaltung war die „Strategie zur vorbildlichen Berücksichtigung von Biodiversitätsbelangen für alle Flächen des Bundes“ – kurz „StrÖff“ genannt –, die im September von der Bundesregierung verabschiedet worden war. Florian Pronold und Axel Kunze diskutierten über die Auswirkungen der StrÖff auf das Immobilienmanagement. Die Fernsehmoderatorin und UN-Dekade-Botschafterin Nina Ruge moderierte die Runde.

Naturschutz groß geschrieben

„Wir gehen bei den eigenen Flächen des Bundes beim Erhalt der natürlichen Vielfalt mit gutem Beispiel voran", erklärte Florian Pronold. „Für die BImA wirkt sich das Strategiepapier vor allem auf das Management der Forst- und Naturschutzflächen, Truppenübungsplätze und Immobilien des Bundes aus“, ergänzte Axel Kunze. So sollen zum Beispiel reine Nadelwälder zu sogenannten klimaplastischen Mischwäldern entwickelt werden, einer Waldform, die an den Klimawandel besser angepasst ist.

Die Außenanlagen von Bundesimmobilien werden künftig vorrangig mit Bäumen und Sträuchern gestaltet, die regional auch heimisch sind. Als weitere Maßnahme wird die Beleuchtung der Gebäude und Freiflächen so modifiziert, dass die künstlichen Lichtquellen den Orientierungssinn nachtaktiver Tiere weniger stören.

BImA-Vorstandsmitglied Axel Kunze erläutert gemeinsam mit Staatssekretär Florian Pronold und TV-Journalistin Nina Ruge, was sich hinter „StrÖff“ verbirgt. (Foto: BImA)

BImA macht's vor

„In unserem Geschäftsbereich Bundesforst verwalten wir rund 410.000 Hektar bundeseigene Forst- und Naturschutzflächen“, sagte Axel Kunze. „Und zusätzlich betreuen wir weitere Wälder und Offenlandflächen im Eigentum Dritter. Schon vor der StrÖff haben wir den Schutz der biologischen Vielfalt in sogenanten Leuchtturmbereichen intensiv verfolgt.“ Denn im Nationalen Naturerbe sind schon 156.000 Hektar ehemaliger Bundesflächen dauerhaft für den Naturschutz gesichert worden. Auch das naturverträgliche Geländemanagement auf Truppenübungsplätzen ist so erfolgreich, dass 70 Prozent der Flächen Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 sind.

„Jetzt gilt es die Fortschritte im Naturschutz auch auf die anderen Geschäftsbereiche der BImA zu übertragen und den Schutz der biologischen Vielfalt damit auf noch mehr bundeseigenen Flächen zu gewährleisten“, so Axel Kunze. Als zentrale Dienstleisterin für Immobilien des Bundes möchte die Bundesanstalt beispielhaft vorangehen und die StrÖff im Rahmen des Liegenschaftsmanagements vorbildlich erfüllen. Axel Kunze: „Wir hoffen auf Nachahmer aus dem privaten Immobiliensektor, damit der Schutz der biologischen Vielfalt auf einem breiten Fundament steht.“