Solarstrom vom ehemaligen Schießplatz
Erneuerbare Energien
Bonn/Hessisch Lichtenau. 19. August 2021. Auf dem Gelände der ehemaligen Standortschießanlage bei Hessisch Lichtenau hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), vor Ort vertreten durch ihren Bundesforstbetrieb (BFB) Schwarzenborn, gemeinsam mit einem Investor eine Freiflächenphotovoltaikanlage realisiert. Ein weiterer Erfolg der BImA mit Blick auf den Klimaschutz.
Volle Kraft voraus für den Solarpark – die schweren Maschinen bereiteten die Fläche auf ihre neue Nutzung vor.
Die Spezialisten für Erneuerbare Energie (EE) des BFB Schwarzenborn und der Koblenzer Hauptstelle des BImA Geschäftsbereichs Portfolio Management hatten im Vorfeld das Potenzial der Liegenschaft für Photovoltaikanlagen ermittelt und das Projekt mit Unterstützung eines EE-Investoren umgesetzt. Auf einer knapp fünf Hektar großen Fläche ging nach zweijähriger Projektierungszeit die Anlage mit rund 5,5 Megawatt Leistung ans Netz – etwa 1.500 Vier-Personen-Haushalte können mit dem „grünen Strom“ versorgt werden.
Paradebeispiel für eine sinnvolle Nachnutzung
Da die Bundeswehr die Liegenschaft zuvor als Schießplatz genutzt hat, hat der Betreiber die Fläche entsprechend herrichten und sichern lassen: Dafür wurden Einrichtungen wie Schießblenden, Fanggebäude und Schutzwälle zurückgebaut. Der eigentliche Anlagenbau begann dann im vergangenen Dezember, die Vertragslaufzeit für die Nutzung der Fläche beträgt 30 Jahre.
Der fertige Solarpark bei Hessisch Lichtenau auf einer Liegenschaft des Bundesforstbetriebs Schwarzenborn. Auf dem ehemaligen Schießplatz wird nun „grüner Strom“ erzeugt (Fotos: BImA).
Kein Eingriff ohne Ausgleich
Da der Bau der Freiflächenphotovoltaikanlage in die Landschaft eingreift, waren entsprechende Ausgleichsmaßnahmen erforderlich. Diese setzte der BFB Schwarzenborn auf bundeseigenen Flächen um: So entfernten die Bundesförsterinnen und -förster beispielsweise vier Hektar standortsfremde und vorgeschädigte Fichtenbestände und pflanzten auf der Fläche wärmeliebende Baumarten wie Eiche und Elsbeere an. Damit leistet die BImA einen Beitrag zu einem nachhaltigen und klimaplastischen Wald. Außerdem wurden Reptilienhabitate für Arten wie Schlingnatter und Zauneidechse errichtet.
„Mit diesem Projekt wird ein deutlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Darüber hinaus erzielt die BImA Einnahmen aus den Nutzungsentgelten für die Bereitstellung der Fläche für die Photovoltaik-Anlage“, erläutert Matthias Pollmeier, Funktionsbereichsleiter und EE-Verantwortlicher des BFB Schwarzenborn und ergänzt: „Da die Fläche nach der Bundeswehr-Zeit nun bereits hergerichtet ist, können wir sie künftig auch dann nutzen, wenn der Vertrag mit dem Investor endet. Eine echte Win-Win-Situation!“.
Weiterer Beitrag zum Klimaschutz
Die neue Anlage ist nicht die erste auf einer BImA-Fläche: „Mittlerweile haben wir auf Liegenschaften der Bundesanstalt mehr als 300 Megawatt elektrische Leistung in Form von Windenergie- und Freiflächenphotovoltaikanlagen“, erklärt Jakob Päffgen vom BImA-Kompetenzzentrum Erneuerbare Energien. Und sein Kollege Julian Paschke ergänzt: „Damit werden bereits jetzt jährlich über 400 Millionen Kilowattstunden regenerativer Strom erzeugt. Das ist rechnerisch der Strombedarf aller gut 70.000 Einwohner von Brandenburg an der Havel.“