Schwesterbauten für das Klima

Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage in Bonn

Symbolische Hammerschläge für gutes Gelingen von Dr. Florence Rabier, Katja Dörner, Nathanael Liminski, Dr. Volker Wissing, Petra Wesseler, Architekt Stefan Lippert und Dr. Christoph Krupp (v. l. n. r. / Fotos: Sabine Grothues/ BMDV).

Bonn, 24. Juni 2024. Stadt, Land und Bund gemeinsam in „Feierlaune“: Bei einem Festakt für den Neubau des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) in Bonn legten Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing, NRW-Europaminister Nathanael Liminski und die Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner gemeinsam den Grundstein für künftige hochkarätige Wetter- und Klimaforschung. BImA-Vorstandssprecher Dr. Christoph Krupp steuerte zur Zeitkapsel einen Zollstock bei – als Symbol dafür, dass der Baufortschritt genau so zügig und erfolgreich verlaufen möge, wie die gesamte Ansiedlung der internationalen Organisation in der Bundesstadt. 

Knapp vier Jahre ist es her, dass Deutschland im Zuge eines europaweiten Standortwettbewerbs den Zuschlag für Bonn erhalten hatte. Die Umsiedlung eines Teiles der EZMW aus der britischen Stadt Reading in ein EU-Land war durch den Brexit notwendig geworden. Die Ansiedlung in Bonn wiederum war ein gemeinschaftlicher Kraftakt von Politik und Forschung, an den sich die rund 100 geladenen Gäste heute mit einem Schmunzeln erinnern. „Die Liste der Anforderungen an den Standort war endlos. Wir mussten eine internationale Schule im Umkreis von drei Kilometern ebenso nachweisen, wie die Wahrscheinlichkeitsberechnung für einen Vulkanausbruch oder die Entwicklung der Preise für einen Weihnachtsbaum“, erzählt ein Projektmitarbeiter aus dem Bundesverkehrsministerium.

Gruppenbild an der Baugrube: Nathanael Liminski, Dr. Florence Rabier, Katja Dörner, Dr. Volker Wissing, Petra Wesseler, Dr. Christoph Krupp und Architekt Stefan Lippert (v. l. n. r.).

Angepasste Variante des Climate Towers

Heute arbeiten 180 Beschäftigte des EZMW bereits in Bonn – nach Fertigstellung des Neubaus sollen es rund 360 internationale Forscherinnen und Forscher sowie weitere Beschäftigte sein. An der Ludwig-Erhard-Allee baut das Bundesamt für Bauen und Raumordnung (BBR) dafür mit der BImA als Bauherrin einen Schwesterbau des 2022 fertig gestellten „Climate Tower“ des UN-Klimasekretariats. „Für uns als BImA war schnell klar, dass wir dadurch viele Synergien nutzen können, die das gesamte Projekt weiterhin extrem zügig voranbringt. Wir bauen allerdings keine 1:1 Kopie des Climate Towers, sondern ein auf die Bedürfnisse des EZMW angepasstes Schwesterbauwerk“, sagte BImA-Vorstandssprecher Dr. Christoph Krupp.

Auf dem Bonner Campus der europäischen Wetterbehörde werden künftig bis zu 360 Beschäftigte tätig sein (Visualisierung: Stefan Lippert Architekten / Visualisierung: Render Vision).

Übergabe für 2027 geplant 

Der neue EZMW-Campus wurde wie sein Schwesterbau vom Architekturbüro SL/A Stefan Lippert und dem Landschaftsarchitekturbüro Club L94 entworfen und erfüllt hohe Nachhaltigkeitsstandards. Der 17-geschossige Büroturm samt Tiefgarage, einem Konferenzbereich und einer Kantine soll bereits 2027 an das EZMW übergeben werden. Dessen Generaldirektorin würdigte die über alle Behörden und Institutionen hinweg stets zielgerichtete und zügige Zusammenarbeit. „Wir fühlen uns in Deutschland und in der schönen Stadt Bonn sehr willkommen. Dafür danke ich und freue mich darauf, künftig auch deutsche Expertinnen und Experten als Kolleginnen und Kollegen im EZMW begrüßen zu können.“