Neubau stärkt die Strahlenschutzforschung in Deutschland
Grundsteinlegung am Standort München
Bonn/Oberschleißheim-Neuherberg, 21. November 2024. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bekommt am Standort in Oberschleißheimer Ortsteil Neuherberg bei München ein neues Gebäude mit 13 modernen Laboren und einem Lagezentrum für den radiologischen Notfallschutz. An der feierlichen Grundsteinlegung am Mittwoch nahmen BfS-Präsidentin Inge Paulini und Ministerialdirigent Hartmut Pellens aus dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) teil. Ebenfalls anwesend waren Walter Kolbeck von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) sowie die Leiterin des Staatlichen Bauamtes Rosenheims, Doris Lackerbauer.
Bei der Grundsteinlegung für den BfS-Neubau in Neuherberg: BImA-Abteilungsleiter Walter Kolbeck (v.l.n.r.), BMUV-Ministerialdirigent Hartmut Pellens, BfS-Präsidentin Inge Paulini, Johan Kramer von Glass Kramer Löbbert Architekten sowie Doris Lackerbauer, Leiterin des Staatlichen Bauamtes Rosenheims (Foto: BfS/Sebastian Widmann).
Ministerialdirigent Hartmut Pellens hob hervor, dass „moderne Infrastruktur und exzellente Forschung für den Strahlenschutz in unmittelbarem Zusammenhang stehen. Auch der radiologische Notfallschutz in Deutschland braucht zeitgemäße Rahmenbedingungen. Das neue Gebäude des Bundesamtes für Strahlenschutz in München-Neuherberg erfüllt eben diese Anforderungen, um den Strahlenschutz in Deutschland für die Zukunft gut aufzustellen.“
Größter Labor-Standort des BfS
BfS-Präsidentin Inge Paulini: „München-Neuherberg ist der größte Labor-Standort des Bundesamtes für Strahlenschutz, und wichtiger Teil des radiologischen Lagezentrums des Bundes. Forschende des BfS konnten bei der Entwicklung des Gebäudes ihre Erwartungen und Bedarfe an eine moderne Laborumgebung einbringen. Die innovative Holz-Hybridkonstruktion ist ein Novum im Laborbau und zugleich ein wichtiger Beitrag zum Ziel der klimaneutralen Bundesverwaltung.“
Walter Kolbeck, Abteilungsleiter der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), betonte: „Mit der heutigen Grundsteinlegung markieren wir einen bedeutenden Schritt für den Forschungscampus Neuherberg und für die BImA als Bauherrin. Dieses Gebäude wird nicht nur moderne Arbeitswelten schaffen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung durch das Bundesamt für Strahlenschutz leisten.“ Die BImA ist als zentrales Immobilienunternehmen des Bundes Eigentümerin der Liegenschaft und Bauherrin des Neubauprojekts.
So soll der Neubau für das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am Standort Neuherberg einmal aussehen (Visualisierung: Glass Kramer Löbbert Architekten).
Infrastruktur für alle Aufgaben des Strahlenschutzes
Der Neubau wird das Bestandsgebäude aus dem Jahr 1979 ersetzen, das damals zum Institut für Strahlenhygiene gehörte. Das Institut und viele seiner Mitarbeitenden wurden 1989 in das neugegründete Bundesamt für Strahlenschutz übernommen. Die Labore im Neubau des BfS bilden die Bandbreite der Tätigkeiten des Strahlenschutzes ab: In den Laboren der Strahlenbiologie können Grundlagen der zellulären Strahlenwirkung untersucht werden. Der Verbraucherschutz profitiert von den Laboren zur Untersuchung von optischer Strahlung oder elektromagnetischen Feldern, wo zum Beispiel Laser oder Mobiltelefone untersucht werden können.
Im Falle eines radiologischen Notfalles würde das BfS vom Standort München-Neuherberg aus als Teil des „Radiologischen Lagezentrums des Bundes“ (RLZ) dem Bundesumweltministerium zuarbeiten. Dafür gibt es im neuen Gebäude speziell konzipierte Räumlichkeiten zum Beispiel für die Analyse und Beurteilung der radiologischen Lage in Deutschland.
Kunst macht auf die verschiedenen Dimensionen des Strahlenschutzes aufmerksam
Die unterschiedlichen Dimensionen des Strahlenschutzes am Standort werden sich auch in der Kunst am Bau wiederfinden: Der Künstler Felix Stumpfe hat für das neue BfS-Gebäude eine sechs Meter hohe Glasskulptur entworfen. Gestalterisch lassen sich darin Anklänge an das gelbe Warnzeichen für Radioaktivität erkennen, als auch grüne Flächen als Zeichen der Hoffnung.