Moderner Wissenschaftsstandort
Neubau für das Max Rubner-Institut
Bonn/Kiel, 7. Mai 2020. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) errichtet in Kiel einen Neubau für das Max Rubner-Institut (MRI) in direkter Nachbarschaft der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Das Gebäude soll dabei hohen Nachhaltigkeitsstandards entsprechen.
Der bisherige Standort an der Hermann-Weigmann-Straße entspricht nicht mehr den Anforderungen an moderne Forschungseinrichtungen (Foto: BImA).
Der Neubau in Kiel wird notwendig, da die Bestandsliegenschaft an der Hermann-Weigmann-Straße nicht mehr den aktuellen Anforderungen an die moderne Forschung gerecht wird. Da der Umbau und die Sanierung nicht wirtschaftlich sind, errichtet die BImA für das MRI ein neues Gebäude in direkter Nähe der Universität. Die Fertigstellung ist für 2026 geplant, dann wird das Bundesforschungsinstitut auf rund 12.000 Quadratmetern im Neubau weiterarbeiten. Dafür investiert die BImA als Bauherrin einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag im Rahmen einer Öffentlich-Privaten-Partnerschaft (ÖPP). „Das Gebäude soll dabei in enger Anlehnung an die Städtebaulich-Freiraumplanerische Rahmenplanung entstehen", erklärt Stefan Kortmann, Hauptstellenleiter des BImA-Geschäftsbereiches Facility Management in Rostock. Darüber hinaus soll der Neubau der Vorbildwirkung des Bundes und den Aspekten der Nachhaltigkeit gerecht werden. Die BImA strebt deshalb eine Zertifizierung nach dem BNB-Standard (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen) in Silber an.
Chancen auf Synergieeffekte
An das Grundstück des MRI schließt sich der neu entstehende Campusbereich der Kieler Universität an. „Der neue Standort für das Max Rubner-Institut ist für einen Institutsneubau ideal gelegen. Gleichzeitig leistet die BImA hier einen wichtigen Beitrag, die Christian-Albrechts-Universität als zukunftsweisenden Wissenschaftsstandort zu stärken", ergänzt Stefan Kortmann. Der Neubau bietet damit auch die Chance, die Forschung in den Bereichen Ernährung- und Lebensmittel von Bundesforschungsinstitut und Universität enger zu verknüpfen. „Forschung gewinnt immer durch die Zusammenarbeit“, erklärt Professor Pablo Steinberg, Präsident des Max Rubner-Instituts und ergänzt: „Durch den neuen Standort entstehen Synergieeffekte, die beiden Institutionen nutzen und nicht zuletzt zu einer Stärkung des Forschungsstandorts Kiel beitragen werden.“
Kiels Unipräsident Professor Lutz Kipp nannte die Entscheidung für einen Neubau in direkter Nachbarschaft der Universität „eine kluge und wegweisende Entscheidung“. Dadurch würden Synergieeffekte zwischen dem MRI unter anderem mit universitären Schwerpunkten in den Agrarwissenschaften, Lebenswissenschaften und insbesondere in der Evolutionsforschung möglich, für die parallel das Forschungszentrum CeTEB am Bremerskamp entsteht. „Diese Entscheidung ermöglicht genau das, was wir uns von der Idee einer Science City erhofft haben: Nähe erzeugt gemeinsames Denken und Handeln. Die Nähe von MRI und CAU wird hoffentlich viele gemeinsame Projekte ermöglichen. Wir freuen uns auf eine gute und für beide Seiten ertragreiche Nachbarschaft.“ Zudem passen CAU und MRI auch in ihren Ansprüchen an Nachhaltigkeit bestens zusammen, so Kipp: „Wir legen großen Wert auf nachhaltiges Bauen bei unseren eigenen Maßnahmen, und wir freuen uns sehr, dass diese Standards auch in den angrenzenden Neubauten wie dem MRI umgesetzt werden.“
Aufgaben des Instituts
Das Max Rubner-Institut (MRI) ist ein Bundesforschungsinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Der Forschungsschwerpunkt liegt im gesundheitlichen Verbraucherschutz bzw. im Ernährungsbereich. Das MRI berät auf diesem Gebiet fachlich und erarbeitet wissenschaftliche Entscheidungshilfen für das BMEL. Neben dem Hauptsitz des MRI in Karlsruhe, gibt es weitere Einrichtungen in Detmold, Kulmbach und Kiel. Am Standort Kiel ist das Institut für Mikrobiologie und Biotechnologie (MBT), das Institut für Sicherheit und Qualität bei Milch und Fisch (MF), ein Anteil am Nationalen Referenzzentrum für authentische Lebensmittel (NRZ-Authent), die Leitstelle für die Überwachung der Umweltradioaktivität und eine Bibliothek beheimatet. Dort sind rund 135 Beschäftigte in der Forschung und in der Verwaltung tätig.