Maßnahmen gegen das Insektensterben

Insektenschutz in der BImA und beim BMEL

Bonn, 19. Juni 2020. Seit einiger Zeit ist bekannt, wie gravierend der große Insektenschwund ist: Auch bei der BImA ist deshalb klar, dass gehandelt werden muss. Schließlich sind fast drei Viertel aller Tierarten in Deutschland Insekten. Sie nehmen eine Schlüsselrolle für intakte Ökosysteme ein, zum Beispiel indem sie Pflanzen bestäuben. Um sie besser zu schützen, nimmt die BImA alle bundeseigenen Flächen in den Fokus.

Die Waldhummel bevorzugt offene Wiesen und Weiden, Brachen und Gärten. Aber auch am Waldrand ist die Wildbiene zu finden (Foto: Rainer Prosi).

Bereits die „Strategie zur vorbildlichen Berücksichtigung von Biodiversitätsbelangen auf allen Flächen des Bundes“ – kurz: StrÖff – legt Maßnahmen fest, um die biologische Vielfalt und damit auch die Lebensbedingungen für Wildbienen und andere Insekten zu verbessern. Dazu zählt etwa, in Außenanlagen bewusst mehrjährige Blühflächen mit regionalem Saatgut und auch Nisthilfen anzulegen sowie eine insektenfreundliche Beleuchtung ohne Lockwirkung zu installieren. Daneben entwickeln die Sparten Facility Management und Bundesforst in enger Zusammenarbeit Biodiversitäts-Schulungen für Objekt-Management-Teams, um die Außenanlagen der BImA-Liegenschaften ökologisch zu optimieren. Umgesetzt wird dies zunächst in Pilotprojekten.

Insektenverträgliches Flächen- und Geländemanagement sowie Waldwirtschaft

Doch damit enden die Aktivitäten der BImA für den Insektenschutz noch nicht: Im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung das „Aktionsprogramm Insektenschutz“ mit umfangreichen Maßnahmenpaketen und dem Ziel verabschiedet, den Insektenschwund aufzuhalten. Daraufhin wird die BImA ihre naturnahe Waldbewirtschaftung auf Bundesflächen noch weiter für den Insektenschutz verbessern. Der Bundesforst entwickelt aktuell hierzu ein integratives Konzept, das auf dem langjährigen naturverträglichen Geländemanagement der BImA aufbaut. Darüber hinaus arbeiten Bundesforst und Portfoliomanagement derzeit an Vorgaben für landwirtschaftliche Pachtflächen, die Umwelt- und Insektenschutzbelange bei der Bewirtschaftung stärker in den Fokus rücken.

„Insektenschutz geht uns alle an und so ist es für die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben selbstverständlich, dass wir die Initiativen der Bundesregierung tatkräftig unterstützen“, sagt BImA-Vorstandsmitglied Paul Johannes Fietz, der für den Bundesforst verantwortlich ist.

Das BMEL füttert Bienen

Auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) engagiert sich für den Erhalt der Insektenvielfalt und will dafür neben der Landwirtschaft auch die Öffentlichkeit mit ins Boot holen. Auf einer eigenen Internetseite unter bienenfuettern.de informieren kleine „Wissenshäppchen“ zum Beispiel darüber, dass Honigbienen nach Rindern und Schweinen Platz drei der wichtigsten Nutztiere in Deutschland einnehmen. Mit diesen und anderen „Bienenfakten“ informiert das BMEL mit der Initiative „Bienen füttern“ über die Bedeutung von Honig- und Wildbienen und zeigt Wege auf, wie jede und jeder dazu beitragen kann, Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen zu schützen. Neben einem Pflanzenlexikon und Hinweisen zur Anlage von Blühflächen, werden Tipps zum Einstieg in die Freizeit-Imkerei gegeben. Durch ein interaktives Bienen-Buffet können alle Insektenbegeisterten ihre blütenreichen Gärten und Balkone in einer Karte eintragen und bis zum 16. August an einer Verlosung teilnehmen.