Kunst am Bau-Wettbewerbe für die neue Hochschule des Bundes starten in die nächste Runde

165 Einreichungen für Bauprojekt in Rostock

Bonn/Rostock-Lichtenhagen, 11. März 2025. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) hat als Bauherrin in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamt Rostock (SBL) zwei Kunst am Bau-Wettbewerbe für die neue Hochschule des Bundes ausgelobt. Nach intensiven Beratungen bestimmten die Auswahlgremien nun die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Pro Wettbewerb sind elf Kunstschaffende eingeladen, Entwürfe für die Nebenstelle des Fachbereichs Finanzen der neuen Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Rostock zu entwickeln.

Visualisierung des eines Foyers

In den beiden Foyers gilt es, jeweils den oberen Bereich der Wände künstlerisch zu gestalten. (Visualisierung: Sauerbruch Hutton)

Gesucht werden jeweils Entwürfe für die Außenanlage der Hochschule und für das Lehrgebäude. Beide Kunst am Bau-Wettbewerbe sollen innovative, zeitgenössische Entwürfe hervorbringen, die sich harmonisch in die Architektur der Hochschule einfügen und die Aufenthaltsqualität auf dem Campus steigern. Ein inhaltlicher Bezug zur Baumaßnahme ist dabei gewünscht, aber keine zwingende Voraussetzung.

Als Ort des Austauschs und der Bildung eröffnet die Hochschule vielfältige Themenfelder für die künstlerische Gestaltung. Wo zukünftig Nachwuchskräfte des gehobenen Zolldienstes ihr Studium absolvieren werden, sind beispielsweise Bezüge zur Wissenschaft, zum Hochschulkontext oder zur Freiheitlich Demokratischen Grundordnung gemäß § 4 Abs. 2 des Bundesverfassungsschutzgesetzes denkbar. Nicht erwünscht sind jedoch stereotype Symbole und Darstellungen aus der Arbeit des Zolls.

Lageplan des Geländes

Lageplan des Geländes in Rostock (Visualisierung: Sauerbruch Hutton und ST raum a)

Sorgfältige Auswahl aus über 165 Bewerbungen

So freuen sich die Fachgremien insbesondere über die Vielzahl der Bewerbungen für die zwei Wettbewerbe: Für die Gestaltung der Freianlage gingen in einem europaweiten Verfahren 165 Bewerbungen ein. Vom 14. bis 16. Januar 2025 sichtete das Auswahlgremium die eingereichten Unterlagen und wählte schließlich elf Kunstschaffende aus, die nun Entwürfe entwickeln dürfen.

Im Rahmen des zweiten Wettbewerbs, einem nicht offenen Einladungsverfahren, steht die künstlerische Gestaltung des neuen Lehrgebäudes im Fokus. Bereits am 4. Dezember 2024 tagte das Gremium, um aus der Shortlist von 39 möglichen Kandidaten, die durch die Fachexperten vorgeschlagen worden waren, jene elf auszuwählen, die nun ein Konzept entwickeln dürfen.

Klare Vorgaben für die künstlerische Umsetzung

Um die technische und konzeptionelle Umsetzbarkeit zu gewährleisten, gelten für die Wettbewerbe klare Regeln: Akustische Arbeiten wie Klanginstallationen, Videoarbeiten sowie Werke mit Wasser als Medium sind ausgeschlossen. Auch Kunstwerke mit hohem Technisierungsgrad – etwa interaktive Monitore – sind nicht erwünscht.

Von den eingeladenen Künstlern und Künstlerinnen wird erwartet, dass sie einen eigenständigen Entwurf entwickeln, der sich durch künstlerische Qualität und Ausdruckskraft auszeichnet. Varianten sind nicht zulässig – alle Teilnehmenden dürfen jeweils nur einen einzigen Entwurf einreichen.

Grundriss des Lehrgebäudes

Die markierten Flächen im Grundriss des Lehrgebäudes zeigen, wo der Siegenentwurf seinen Platz finden wird. (Visualisierung: Sauerbruch Hutton)

Anonyme Einreichung der Wettbewerbsbeiträge bis Juli 2025

Nach den Rückfragenkolloquien haben die ausgewählten Kunstschaffenden nun Zeit, ihre Konzepte bis zum 1. Juli 2025 anonym einzureichen. Über die Realisierungsempfehlungen entscheidet schließlich ein neunköpfiges Preisgericht am 17. und 18. September 2025. Dieses Gremium setzt sich aus anderen Fachleuten zusammen als die vorherigen Auswahlkommissionen.

Die detaillierten Ergebnisse mit den Schwerpunkten und der jeweiligen Aufgabenstellung finden Sie in der folgenden Übersicht. Weitere Informationen zu dem Neubauprojekt finden Sie hier.

Übersicht: Wettbewerbe und ausgewählte Kunstschaffende

Wettbewerb 1 (Freianlagen)

Der Schwerpunkt des für Kunst am Bau mit einem Realisierungsbudget von 600.000 Euro brutto vorgesehenen Bereichs liegt am Hauptzugang des Campus, des Lehrgebäudes und dem Kreuzungsbereich zwischen Wohnheim und Lehrgebäude. Im langgestreckten Campuspark mit zentralem Parkweg sind zusätzliche Interventionen möglich. Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler sind:

• Catrin Bolt, Wien
• Thorsten Goldberg, Berlin
• Sabine Hornig, Berlin
• Via Lewandowsky, Berlin
• Antonia Low, Berlin
• Andrea Pichl, Berlin
• Patricia Pisani, Berlin
• STOEBO Bogman & Störmer, Berlin
• Ingo Vetter, Bremen
• Sonja Vordermaier, Hamburg
• Winter/Hoerbelt, Frankfurt am Main

Wettbewerb 2 (Innenbereich Lehrgebäude)

Die Bearbeitungsbereiche im Wettbewerb für das Lehrgebäude mit einer Realisierungssumme von 250.000 Euro brutto befinden sich im Haupt- und Nebenfoyer. Hier stehen die geschossübergreifenden Wandflächen beidseitig des Hörsaals im Erdgeschoss für die Kunst zur Verfügung, wobei beide Wandflächen (1 + 2) im oberen Bereich bearbeitet werden sollen. Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler sind:

  • Mustafah Abdulaziz, Berlin
  • Ilit Azoulay, Berlin
  • Martin Groß, Berlin
  • Lisa Hoffmann, Kiel
  • Frenzy Höhne, Leipzig
  • Ellen Möckel, Berlin
  • Minh Duc Pham, Berlin
  • Karin Sander, Berlin
  • Kai Schiemenz, Berlin
  • Marike Schreiber, Wesenberg
  • Sung Tieu, Berlin