Erstmals Wohnungen in modularer Bauweise
Neubau in den "Spessart-Gärten" in Aschaffenburg
Bonn/Aschaffenburg, 12. August 2020. Auf dem Wohngipfel der Bundesregierung wurde ein umfassendes Maßnahmenbündel vereinbart, um den Wohnungsneubau zu stärken und bezahlbaren Wohnraum zu sichern. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als zentrales Immobilienunternehmen des Bundes wird in den kommenden Jahren ihren Teil durch den Bau neuer Wohnungen auf bundeseigenen Liegenschaften dazu beitragen. In den „Spessart-Gärten“ in Aschaffenburg fällt jetzt der Startschuss, um erstmals Wohnungen in modularer Bauweise zu errichten. Insgesamt entstehen dort 26 neue Wohnungen bis Ende 2021.
Beim Startschuss für ein Pilotprojekt (von links): Christoph Maag, Prokurist und Leiter des Kompetenz-Centers Wohnungsbau des Unternehmens ALHO Systembau, Paul Johannes Fietz, Jan Clemens Linck (Koschany und Zimmer Architekten) und Jürgen Herzing, Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg (Foto: BImA).
„An dem Neubauprojekt der BImA in den ,Spessart-Gärten‘ können wir zeigen, dass der Bund selbst auf einer ehemals militärisch genutzten Fläche in serieller Bauweise ansprechende und zeitgemäße Geschosswohnungen errichten kann“, erklärt Paul Johannes Fietz, Mitglied des Vorstands der BImA. „Dabei ist es besonders wichtig, dass sich die BImA als Bauherrin und die Kommune mit ihrer Planungshoheit eng abstimmen und an einem Strang ziehen, um gemeinsam die zügige Umsetzung und damit den Erfolg des Bauprojektes zu sichern.“
Städtebaulichen Vertrag geschlossen
Die „Spessart-Gärten“ sind der zuletzt freigegebene Teil der ehemaligen Konversionsliegenschaft „Travis Park“, welche bis Ende 2007 von den US-Streitkräften genutzt wurde. Anschließend wurde sie von der Stadt Aschaffenburg und der BImA entwickelt. Mithilfe eines Masterplans fand eine städtebauliche Neuordnung des Quartiers statt und ein Bebauungsplan konnte aufgestellt werden. Darüber hinaus wurde in einem städtebaulichen Vertrag zunächst die Bestands- und Neuerschließung geregelt, wovon nun auch der Eigenbau der BImA profitieren wird. „Vor sieben Jahren habe ich hier symbolisch die Entwicklung der Konversionsfläche ‚Spessart-Gärten‘ mit dem Durchschneiden eines Bandes in den Stadtfarben eingeläutet", berichtet Sabine Lorscheid, Leiterin des BImA-Geschäftsbereichs Portfoliomanagement. "Dass heute an selber Stelle der Auftakt für den Eigenbau von BImA-Wohnungen in serieller Bauweise stattfinden würde, hätte seinerzeit niemand gedacht.“
Auf Rahmenvereinbarung zurückgegriffen
Um die neuen Wohnungen möglichst schnell zu errichten, griff die BImA für die Vergabe der Bauleistungen auf eine Rahmenvereinbarung des „GdW Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen“ zurück. Der Verein hatte gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern die Rahmenvereinbarung mit Anbietern für Wohnbauten in serieller und modularer Bauweise abgeschlossen. Das Vergabeverfahren für die 26 neuen Wohnungen in den „Spessart-Gärten“ wurde im Juli abgeschlossen. Jetzt fand die Einweisung der Firma ALHO statt, die den Zuschlag für die Planung zweier fünfgeschossiger Wohngebäude auf dem insgesamt rund 2.765 Quadratmeter großen Grundstück erhalten hat.
Über die Wohnraumoffensive
Mit der Wohnraumoffensive haben es sich der Bund, die Länder und die Kommunen zum Ziel gesetzt, dem Mangel an Wohnraum in den Ballungsgebieten zu begegnen. Dabei schaffen die Kommunen aufgrund ihrer Planungshoheit die planungsrechtlichen Grundlagen für den Wohnungsbau und die damit zusammenhängende Infrastruktur. Einen weiteren wichtigen Beitrag leisten die für Bundeszwecke entbehrlichen Grundstücke im Eigentum der BImA. So können Kommunen oder kommunale Wohnungsbauunternehmen diese Flächen erwerben und darauf neuen Wohnraum schaffen. Regelungen zur Erstzugriffsmöglichkeit der Gebietskörperschaften und die Anwendung der Verbilligungsrichtlinie zum Beispiel für Sozialwohnungsbaugrundstücke, bieten zusätzliche Erleichterungen. Darüber hinaus setzt die BImA eigene Wohnungsbauvorhaben im Rahmen der Wohnungsfürsorge um und trägt dadurch ebenfalls zu einer Entlastung angespannter Wohnungsmärkte bei.