Die Werke sollen der Identitätsstiftung dienen
Kunst am Bau-Wettbewerb für das Elisabeth-Selbert-Haus des Deutschen Bundestags in Berlin
Bonn/Berlin, 9. Juli 2024. Für den Deutschen Bundestag entsteht mit dem Elisabeth-Selbert-Haus ein neues Bürogebäude Unter den Linden 62 / Ecke Schadowstraße im Berliner Stadtbezirk Mitte. Die Nutzung für den Deutschen Bundestag umfasst die Unterbringung verschiedener Fachbereiche der Verwaltung. Zusätzlich wird die Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung hier mit Ausstellungsflächen und weiteren Räumen untergebracht werden. Im Rahmen dieser Baumaßnahme wurde von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ein anonymer, nichtoffener Kunst am Bau-Wettbewerb im Einladungsverfahren ausgelobt. Die Ergebnisse für das Foyer, das Atrium und den Hof werden ab sofort im Berliner Kronprinzenpalais ausgestellt.
„Die Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teilnehmerwurden durch ein vorgeschaltetes Auswahlgremium ausgewählt, dessen Mitglieder nicht identisch mit den Mitgliedern des Preisgerichts des Wettbewerbs sind“, erläutert Dr. Sylvia Haida, die bei der BImA die Kunst am Bau-Projekte betreut. Für die Standorte Foyer und Atrium wurden jeweils fünf und für den Standort Hof vier Arbeiten eingereicht. Für die Realisierung der Kunst am Standort Foyer stehen 81.600 Euro, für die Realisierung der Kunst am Standort Atrium 260.000 Euro und für die Realisierung am Standort im Hof bis zu 147.600 Euro (inklusive der Neugestaltung des Paravents) zur Verfügung. Die Koordination des Wettbewerbs und die Vorprüfung wurden von Wettbewerbsmanagementbüro von Dorothea Strube in Berlin übernommen. Das Preisgericht tagte vor kurzem unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Stephan Berg, Intendant des Kunstmuseums Bonn, im Berliner Kronprinzenpalais.
Eingangsbereich soll aufgewertet werden
Das Hauptfoyer des Erdgeschosses bildet den Eingangsbereich für die Liegenschaft des Deutschen Bundestages. Hier stand die gesamte westliche Stahlbetonwand mit rund 33 Quadratmetern mit der angrenzenden Decken-/Bodenfläche als Bearbeitungsbereich für die Kunst zur Verfügung. „Dabei steht das Foyer im besonderen Fokus der Wahrnehmung. Erwartet wurde ein künstlerischer Entwurf, dem in der Auseinandersetzung mit der Architektur und der Funktion des Foyers sowie der Öffnung in den urbanen Raum ein Dialog gelingt“, so Dr. Sylvia Haida. „Die Kunst sollte der Identitätsstiftung dienen und zur künstlerischen Aufwertung des Standorts beitragen.“
Dreidimensionale Gestaltung des Raumes nutzen
Das Atrium erstreckt sich vom 1. bis 5. Obergeschoss im Südflügel (Unter den Linden). Es ist etwa 17 Meter hoch und der Luftraum zwischen den Brüstungen fünf Meter breit. Eine direkte Verbindung zwischen den beiden längsseitigen Bürospangen erfolgt durch im Wechsel vorgelagerte Balkone an den Teeküchen (im 3. und 5. Obergeschoss) sowie Brücken im geschossweisen Versprung. „Das Atrium hat sehr großes Potential für die Kunst am Bau, insbesondere durch die dreidimensionale Gestaltung des Raumes, die durch die Balkone und Brücken geschaffen werden. Hier wurde ein künstlerischer Entwurf gefordert, der sich mit der Architektur des Atriums auseinandersetzt und den verschiedenen Nutzungen des Artriums sowohl als Transit- als auch als Aufenthaltsraum gerecht wird“, hebt Dr. Sylvia Haida hervor.
Plastische Werke, dreidimensionale raumbezogene Installationen oder interaktive Kunst vorstellbar
Der Innenhof stellt gleichzeitig eine effektive Verkehrs- und Erschließungsfläche dar, bietet unter dem Blätterdach des Baumhains aber auch Aufenthaltsqualitäten, die in den Pausen oder beim Arbeiten im Freien zum Tragen kommen. Über den Hof sind der Neubau und die benachbarte Schadowstraße 12 bis 13 auch fußläufig verbunden. Im Zentrum des von Hecken gefassten Innenhofes wird ein zentraler Aufenthaltsbereich als Baumhain mit mobilen Tisch-Stuhl-Kombinationen und einem Paravent angelegt. Dieser Aufenthaltsbereich umfasst eine Fläche von circa 11 x 38 Metern und wird als Bearbeitungsbereich für die Kunst präferiert. Der Paravent stand dabei ausdrücklich für künstlerische Eingriffe zur Verfügung beziehungsweise konnte durch eine künstliche Gestaltung auch ersetzt werden.
„Als mögliche Kunstwerke waren an allen Standorten plastische Werke oder dreidimensionale raumbezogene Installationen und interaktive Kunst vorstellbar; im Foyer auch Wandarbeiten. Motive, Größen, Formen, Techniken und Materialien der Arbeiten konnten frei gewählt werden, ebenso die Positionierung innerhalb der vorgegebenen Raum- und Nutzungsbezüge“, berichtet Dr. Sylvia Haida.
Die Ergebnisse des Kunst am Bau-Wettbewerbes können Sie auch online hier einsehen.
Ausstellungsort:
Kronprinzenpalais
Unter den Linden 3
10117 Berlin