BImA will an der Schweizer Grenze bis zu 190 neue Wohnungen bauen

Städtebaulicher Wettbewerb in Weil am Rhein entschieden

Bonn/Weil am Rhein, 26. Februar 2025. In Weil am Rhein überplant die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) im Rahmen der Wohnraumoffensive von Bund, Ländern und Kommunen den Bereich Zollstraße im Stadtteil Friedlingen nahe des Grenzübergangs zur Schweiz. Insgesamt sollen dort bis zu 190 neue Wohnungen entstehen. Nach Abschluss eines städtebaulichen Wettbewerbs mit dem Siegerkonzept des Büros „K9 Architekten“ sind alle eingereichten Entwürfe seit Dienstag, 25. Februar, im Weiler Rathaus ausgestellt. 

Insgesamt überplant die BImA in Weil am Rhein eine Fläche von 9.600 Quadratmetern. Im Bereich der Zollstraße 6 bis 12, wo heute unter anderem vier Mehrfamilienhäuser, Garagenblöcke und eine Einstellhalle des Zolls stehen, soll zusätzlicher, bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden.

Fünf Büros hatten dafür im Rahmen des städtebaulichen Wettbewerbs Entwürfe eingereicht. Den Zuschlag vergab das Preisgericht unter dem Vorsitz von Dr. Fred Gresens, Bezirksvorsitzender der Architektenkammer Südbaden, an das Büro „K9 Architekten“. „Der städtebauliche Siegerentwurf überzeugt mit einer klaren Gebäudesetzung, die auf die heterogene Umgebung robust und passend reagiert“, erklärt das Preisgericht seine Entscheidung.

Entwurf des Büros „K9 Architekten“

Der Entwurf des Büros „K9 Architekten“ bildet die Grundlage für die nächsten Schritte im Bauprojekt.

Bezahlbarer Wohnraum mit grünem Innenhof 

Der Entwurf von „K9 Architekten“ gewann unter anderem wegen seiner hohen Dichte: Die Wohnungen verteilen sich auf zwei L-förmige Gebäude, zwischen denen ein großer Gartenhof liegt. Die Höhe der Gebäude variiert dabei zwischen sechs und sieben Geschossen, was den kompakten Bau auflockert.

Darüber hinaus lobt das Preisgericht die wohldurchdachte Planung des Architekturbüros: Die nach Süden, zum Schweizer Industriehafen hin orientierten Wohnungsgrundrisse sind geschickt um sogenannte Schallschutzloggien angeordnet. Die Schlafbereiche liegen dagegen überwiegend zum ruhigen Innenraum. Außerdem dient der südliche Gebäudeteil als Schallschutz für den Gartenhof und das nördliche Gebäude.

Vielfältige Anforderungen an modernes Quartier erfüllt

Mit der Überplanung des Bereichs entsteht ein modernes Quartier mit grünem Zentrum: Der bepflanzte Innenhof ist um ein halbes Geschoss erhöht und erhält über seine Lage und Zugänglichkeit den Charakter eines geschützten, halböffentlichen Raums. Außerdem ist er von einer Seite aus barrierefrei erreichbar. In dem Hof befindet sich auch der Außenbereich der im Erdgeschoss des nördlichen Baus angesiedelten Kita.

An der Zollstraße bildet der eingerückte Kopfbau einen angemessenen Vorbereich für den Zoll und den nahegelegenen Grenzübergang. Im Sockelbereich des Gebäudeteils sind die Zollhalle, die Tiefgarageneinfahrt und, nach Norden zu einem kleinen öffentlichen Platz hin, Gewerbe- und Gastronomieflächen angeordnet. Nördlich des Platzes sind öffentliche Parkplätze beziehungsweise Car-Sharing-Stellplätze geplant – das Quartier selbst ist autofrei durch Fuß- und Radwege erschlossen. Die Obergeschosse des Kopfbaus sind zweigeteilt – nach Westen ausgerichtet befinden sich weitere Büroflächen und im östlichen Teil, zum ruhigen Innenhof hin, liegen weitere Wohnungen.

Entwurf des Büros „K9 Architekten“

Das Herzstück des neuen Quartiers bildet der Gartenhof (Bilder: K9 Architekten).

Entwurf ist Grundlage für nächste Schritte

„Der vorliegende Entwurf stellt eine stabile Grundlage für die Weiterentwicklung der Überplanung dar, die im nächsten Schritt in einem Bebauungsplan münden soll“, sagt Victoria Weber, zuständige Projektleiterin der BImA. Fest steht schon, dass die Bebauung durchgehend mit einem Geschoss weniger weitergeplant werden soll, um eine optimale Eingliederung in die nahegelegenen Bestandsbauten im Norden zu gewährleisten.

Wie bei Wohnungen der BImA als zentrales Immobilienunternehmen des Bundes üblich, werden diese zuerst Bundesbediensteten im Rahmen der Wohnungsfürsorge des Bundes als bezahlbarer Wohnraum angeboten. Dazu zählen unter anderem Beschäftigte von Zoll, Bundespolizei und Bundeswehr. Alle Wohnungen, die nicht in diesem Rahmen vergeben werden, stehen dann zur Vermietung auf dem freien Markt zu denselben bezahlbaren Konditionen zur Verfügung. Damit trägt die BImA aktiv zur Entlastung des Wohnungsmarktes in Weil am Rhein bei.

Ausstellung der Entwürfe im Weiler Rathaus

Der Siegerentwurf und alle weiteren eingereichten Entwürfe werden noch bis einschließlich Freitag, 7. März, im Foyer des Weiler Rathauses (Rathausplatz 1, 79576 Weil am Rhein) öffentlich ausgestellt. Interessierte haben die Möglichkeit, sich während der Öffnungszeiten ein genaueres Bild von den verschiedenen Ideen der Fachbüros zu machen.

Die Öffnungszeiten des Rathauses sind: 

Montag: 8 Uhr bis 12 Uhr und 14 Uhr bis 17 Uhr
Dienstag: 8 Uhr bis13 Uhr
Mittwoch: 8 Uhr bis 12 Uhr und 14 Uhr bis 18 Uhr
Donnerstag: 8 Uhr bis 13 Uhr
Freitag: 8 Uhr bis 13 Uhr