Beliebt und bedroht: Die Natur des Jahres 2021

Die Liegenschaften der BImA schaffen Lebensraum für viele unterschiedliche Arten

Bonn, 1. Juni 2021. Was haben kleine mutige Singvögel, scheue Meisterschwimmer, braune Bären und stechende Palmen gemeinsam? Sie alle sind auf den unterschiedlichen und vielfältigen Liegenschaften der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) anzutreffen. Das BImA-Poster „Natur des Jahres 2021“ stellt auch in diesem Jahr wieder die ausgewählten Jahreswesen vor.

Poster „Natur des Jahres“

Das Poster „Natur des Jahres“ können Sie kostenlos bestellen (Bild: BImA).

Bühne frei für den „Liebling der Nation“: das Rotkehlchen (Erithacus rubecula). In diesem Jahr entschied erstmal eine öffentliche Wahl über den „Vogel des Jahres 2021“. Und das äußerst begabte Gesangstalent, bei dem auch die Weibchen mit ihrem Lied begeistern, hatte den Schnabel im Wahlkampf vorn. Der rundliche, knapp 12,5 bis 14 Zentimeter kleine Singvogel zählt zur Familie der Drosseln und ist bekannt für seine namensgebende orangerote Färbung von der Stirn bis zur Brust.

Der mutige kleine Singvogel hat häufig keine Scheu vor Menschen und nähert sich diesen nicht selten auf bis zu einem Meter. Seine Unerschrockenheit rührt daher, dass Rotkehlchen den Menschen als „großes Tier“ betrachten, das für den Vogel Insekten aufscheucht, wenn es sich bewegt.

Zwei Gelege pro Jahr

Aufgrund der kurzen Lebensspanne von durchschnittlich drei bis fünf Jahren brütet ein Rotkehlchenweibchen zweimal jährlich im Zeitraum zwischen Mitte April und August. Sein Lebensraum ist sehr vielseitig. In der Regel brütet es in Wäldern, Gebüschen, Hecken und in urbanen Bereichen. Der Vogel des Jahres bevorzugt unterholzreiche Wälder in der Nähe von Gewässern und feuchten Standorten. Dort findet er viele Insekten und Würmer und hat es nicht weit, um sein tägliches Bad zu genießen.

„In den offenen und halboffenen Strukturen auf den Bundesliegenschaften, die insbesondere durch das naturverträgliche Geländemanagement entstehen, findet das Rotkehlchen einen geeigneten Lebensraum. So kommen zahlreiche der aktuell circa vier Millionen Brutpaare des Rotkehlchens in Deutschland auf den BImA-Liegenschaften vor“, erklärt Lothar Schmid, Abteilungsleiter Naturschutz bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben.

Scheuer Meisterschwimmer

Viel seltener und menschenscheuer ist hingegen der Fischotter (Lutra lutra), der als Indikator für saubere Gewässer und eine intakte Natur gilt. Er kommt in besonders naturnahen und natürlichen Steh- oder Fließgewässern mit strukturreichen Uferzonen auch auf einigen BImA-Liegenschaften vor. Mit seinem stromlinienförmigen Körper und den verhältnismäßig kurzen Beinen wirkt er beim Laufen auf dem Land etwas tollpatschig. Doch in seinem nassen Element ist er ein eleganter Meisterschwimmer, der sich als Einzelgänger lautlos auf der Jagd nach Fischen, Amphibien und Krebsen durch das Wasser bewegt.

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der wendige Wassermarder wegen seines extrem dichten Pelzes stark bejagt. Auf einem Quadratzentimeter Haut hat er bis zu 70.000 Haare – ein Rekord unter den heimischen Wildtieren. Seitdem der Fischotter unter Schutz gestellt wurde, nehmen seine Bestände wieder zu. Zersiedelte Landschaften und der damit verbundene Verkehr stellen eine große Gefahr für den Otter dar, denn er schwimmt äußerst ungern unter Brücken hindurch. Stattdessen verlässt er lieber das Gewässer und überquert Straßen. Große militärische Übungsplätze oder Naturerbeflächen kommen dem Fischotter daher sehr gelegen. Hier hat die Art die Möglichkeit, sich nahezu ungestört zu etablieren. So leisten BImA-Liegenschaften einen wesentlichen Beitrag zum Schutz einer gefährdeten Art in Deutschland.

Ein Zuhause für Wasserprimeln und fliegende Bären

Nicht nur der Fischotter profitiert von naturnahen oder natürlichen Gewässern, sondern auch die europäische Wasserfeder (Hottonia palustris). Die Wasserpflanze des Jahres wird auch Wasserprimel genannt und streckt ihre zartrosa, bis zu 30 Zentimeter hohen Blütenstände am liebsten aus Kleingewässern, Moorseen und Flussaltarmen heraus.

Der Baum des Jahres, der Ilex (Ilex aquifolium), oft europäische Stech- oder Stachelpalme genannt, ist hingegen in den naturnahen Buchen(misch)-Wäldern der BImA zu finden. Er wird aber wegen seines immergrünen Laubes auch gerne in Parkanlagen und Gärten gepflanzt.

Auf Bundesliegenschaften gibt es viele kleinflächige Mosaike mit unterschiedlichen Biotopen – ein optimaler Lebensraum für den Braunen Bär (Arctia caja), einen der größten Nachtfalter Deutschlands. Neben lichten Wäldern und Waldlichtungen fühlt sich dieser nämlich auch in Mooren und auf verbuschtem Magerrasen wohl. Der Schmetterling des Jahres weist im Raupenstadium übrigens eine dichte bräunliche, „bärenartige“ Behaarung auf, die ihm seinen Namen verleiht.

Alte Bekannte

Die Zauneidechse (Lacerta agilis) ist erneut zum Reptil des Jahres ernannt worden. Die Titelverteidigerin verdankt ihre Kür allerdings nicht ihren prächtig grünen Flanken und der braunen Rückenfärbung (Männchen). Statt auf ihr exotisches Aussehen soll mit der erneuten Ernennung auf die besondere Gefährdung hingewiesen werden. Auf Bundesliegenschaften ist sie eine häufige Vertreterin – was angesichts des ansonsten stetig abnehmenden Bestandes in Deutschland eine erfreuliche Nachricht ist.

Poster kostenlos bestellen

Das Poster „Natur des Jahres“ kann Ihnen im Rahmen der naturschutzfachlichen Öffentlichkeitsarbeit zugesendet werden – allerdings nur, solange der Vorrat reicht. Bestellungen bitte an: scarlet.richter@bundesimmobilien.de.

Bitte bilden Sie wenn möglich Bestellgemeinschaften, um Aufwand und Porto so gering wie möglich zu halten.