Alt und Neu im Schulterschluss

Labor- und Verwaltungsneubau des Umweltbundesamtes

Bonn/Berlin, 2. Juni 2021. Im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf wird ein Neubau den denkmalgeschützten Bestand des Umweltbundesamtes (UBA) ergänzen. Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI), führte hierzu einen Planungswettbewerb im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) durch. In seiner Sitzung am 27. Mai 2021 zeichnete das Preisgericht das Berliner Büro rw+ Gesellschaft von Architekten mbH mit dem 1. Preis für seinen Entwurf „Fitting in / Standing out“ aus. Der 2. Preis wurde Nickl Architekten Deutschland GmbH zuerkannt, den 3. Preis erhielten TRU Architekten PartmbB.

Der Entwurf von rw+ Gesellschaft von Architekten mbH überzeugte das Preisgericht. Das Berliner Büro gewann damit den 1. Preis des Planungswettbewerbes (Bild. rw+ Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin).

Der einphasige, nichtoffene Planungswettbewerb mit vorgeschaltetem offenen Bewerberverfahren hatte zum Ziel, für den Berliner Standort des Umweltbundesamtes im Ortsteil Dahlem den überzeugendsten Vorentwurf für den Neubau eines Labor- und Verwaltungsgebäudes zu ermitteln und damit ein geeignetes Architekturbüro für die weiteren Planungen sowie die Sanierung des Altbaus auszuwählen.

Das Konzept von rw+ Architekten sieht ein skulpturales Gebäude aus drei geschichteten Kuben mit einer Bekleidung aus Fertigbetonplatten mit Terrazzooptik vor.

Einstimmige Entscheidung

Markus Hammes, Vorsitzender des Preisgerichts: „Die einstimmige Entscheidung des Preisgerichts ist ein starkes Votum für den 1. Preis. Die vielfältigen Aufgabenstellungen eines Innovation und Zukunft ausstrahlenden Laborgebäudes im historischen Kontext wurden mit einer eigenständigen, identitätsstiftenden Architektur hervorragend gelöst.“

Die vorgeschlagene Bauweise mit hohem Vorfertigungsgrad verspricht eine schnellere Bezugsfertigkeit und eine hohe Flexibilität in der Nutzung.

Nachhaltig und wirtschaftlich

Dem Preisgericht gehörten des Weiteren freischaffende Architektinnen und Architekten sowie Vertreterinnen und Vertreter des Nutzers, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) an. Zu den Beurteilungskriterien zählten neben gestalterischen Aspekten, der Funktionalität und der Barrierefreiheit vor allem die Nachhaltigkeit und die Wirtschaftlichkeit des Konzepts. Beim Neubau ebenso wie bei der Grundsanierung des denkmalgeschützten Altbaus sollen Bedeutung, Vorbildfunktion und öffentliche Wahrnehmung des Umweltbundesamtes als Behörde, die für nachhaltige und ökologische Politik steht, entsprechend berücksichtigt werden.

Zum Umweltbundesamt:

Das 1974 gegründete Umweltbundesamt (UBA) ist die zentrale Umweltbehörde des Bundes mit Hauptsitz in Dessau-Roßlau. Es gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). Die in Berlin ansässigen Einrichtungen des UBA sollen zukünftig an zwei Standorten in den Ortsteilen Marienfelde und Grunewald konzentriert werden. Das Bauvorhaben am sogenannten Dahlemer Dreieck dient der Unterbringung mehrerer Forschungsbereiche des UBA, das den Gebäudekomplex aus Neu- und Bestandsbau mindestens bis Mitte der 2030er-Jahre nutzen wird. Nach Fertigstellung der Baumaßnahmen für das UBA in Marienfelde werden die Forschungsbereiche dort mit weiteren Arbeitseinheiten konsolidiert. Anschließend plant die BImA als Eigentümerin, das Gebäude an andere Bundeseinrichtungen zu vermieten. Bei der Planung musste daher die Teilbarkeit der Gebäude zur späteren unabhängigen Nutzung von Alt- und Neubau mitberücksichtigt werden.

Die Liegenschaft an der Ecke Unter den Eichen und Boetticherstraße war bereits um etwa 1900 als Labor- und Forschungsstandort konzipiert worden. Ein Anbau aus den 1960er-Jahren, der mit dem denkmalgeschützten Bestandsgebäude verbunden ist, wird nun zugunsten eines Laborneubaus abgerissen; der Bestandsbau wird einer Grundsanierung unterzogen.

Alle Wettbewerbsbeiträge sind in Kürze in einer virtuellen Ausstellung auf der Internetseite des BBR zu sehen. Weitere Informationen und Bildmaterial finden Sie unter www.bbr.bund.de.